Leiharbeit
Gerade in Krisenzeiten werden Leiharbeiter*innen oft als erste entlassen. Dies ist nicht fair und auch vermeidbar. Denn daurch kommen viele Leiharbeiter*innen in existenzielle Nöte. Doch was können wir tun? Wie können wir den Einsatz von Leiharbeitern reduzieren aber dadurch die Stammbelegschaft nicht gefährden? Ein einfaches Mittel sind befristete Einstellungen. Dadurch wird die Flexquote nicht verringert, aber alle Kollegen*innen die befristet eingestellt sind bekommen nach zeitlichen Fristen die selben Vorteile wie das Stammpersonal. Der Lohn kommt bei den Kollegen*innen an und es wird keine Leihfirma damit finanziert. Doch was tun wir dann in Krisenzeiten? Auch hier gibt es Möglichkeiten. Der Gleitzeitrahmen kann ausgereizt und evtl. auch ausgeweitet werden. Weiterhin gibt es das Mittel der Kurzarbeit und als letzte Möglichkeit können befristete Verträge nicht verlängert werden.
Eine Personalnummer ändert viel! Sie hat nicht nur finanzielle Vorteile sondern diese Mitarbeiter*innen identifizieren sich auch besser mit dem Unternehmen. Sie arbeiten gemeinsam mit der Stammbelegschaft an den gesetzten Zielen, da auch sie davon profitieren. Auch die Einsatzdauer bei einer Befristung ist länger als die maximale Überlassungsdauer eines Leiharbeiters. Dadurch spart das Unterenehmen Kosten bei der Einarbeitung und die Produktionszahlen steigen durch die frei gewordenen Kapazitäten.
Doch ganz ohne Leiharbeiter geht es nicht. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt einen Leiharbeiter einzusetzen. Diese Einsatzgründe müssen überarbeitet werden. Wir halten den kurzfristigen Einsatz von Leiharbeitern z.B. bei außerplanmässigen Stückzahlerhöhungen für sinnvoll. Denn die benötigten Mitarbeiter*innen waren in der Personalplanung am Anfang des Jahres nicht geplant. Bei Langzeiterkrankten können auch für die Dauer der Erkrankung Leiharbeiter*innen eingesetzt werden. Ebenfalls ist ein Einsatz von Leiharbeitern als Vertretung für eine anstehende Elternzeit denkbar.
Wie sollten wir also mit den aktuellen Leiharbeitern umgehen? Ganz einfach: Bietet ihnen einen Zeitvertrag an, gerade in den Bereichen, in denen die Leiharbeiter bereits in der Peronalplanung einberechnet wurden. Wir wissen aber auch, dass manche Leiharbeiter gar keinen befristeten Vertrag möchten. Denn Leiharbeit hat gerade in gehobenen Positionen auch Vorteile. Die Kollegen*innen sammeln durch Leiharbeit Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen für ihren späteren Werdegang. Aber diese Kollegen*innen arbeiten meist auch zu besseren Konditionen als ihre Kollegen*innen in der Produktion. In diesem Fall akzeptieren und respektieren wir natürlich den Wunsch dieser Kollegen*inne bei der Leiharbeitsfirma bleiben zu wollen.
Wie sieht also nun unser Fazit zu diesem Thema aus?
Die freien Betriebsräte postionieren sich hier ganz klar: Eine Reduzierung der Leiharbeit muss her. Die Einsatzgründe von Leiharbeitern müssen überarbeitet werden. Auch Kollegen*innen aus der Entwicklung sollen befristete Verträge angeboten werden. Wer dies nicht möchte wird natürlich selbstverständlich seinen Leiharbeitsstatus behalten.